Home    FAQ   Suchen   Mitgliederliste   Benutzergruppen   Registrieren   Profil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesen   Login     

 Schallwandgestaltung - welchen Einfluß auf den Klang?

Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen
Autor Nachricht
FiveTone
senior member





Anmeldungsdatum: 31.12.2002
Beiträge: 59
Wohnort: Schwandorf



BeitragVerfasst am: So Jan 12, 2003 12:48 pm    Schallwandgestaltung - welchen Einfluß auf den Klang? Antworten mit ZitatNach oben

Bei diversen Fertigboxen wird der Oberfläche und Breite der Schallwand mehr oder weniger grosser
Einfluß auf den Klang zugeschrieben.

Was sagt Ihr dazu, hat es einen grossen Einfluß?

Ich betreibe z.Zt. fünf dieser Focal-Lautsprecher:

Image

Bei den Rearspeakern wurden die Chassis bündig in die Schallwand eingelassen.
Bei den 3 Frontspeakern wurde die Schallwand wie oben zu sehen um die Dicke der Chassis-Frontplatten zurückgesetzt.

Diesen Freiraum möchte ich füllen (obwohl ich klanglich keine Verschlechterung durch die Kanten feststellen kann - aber die Optik...). Rolling Eyes

Welches ist die beste Möglichkeit:

1. mit schwarz lackiertem Holz auffüllen, d.h. bis auf eine Schattenfuge entsteht eine glatte Schallwand.
2. Mit Filz auffüllen.
3. Mit Moosgummi bekleben.
4. die "spacigste" Methode mit Mosaiksteinen aus Ceraton bekleben und verfugen (Harte aber unebene Oberfläche).


Also, wer hat einen Tip für mich? ?


Gruß

Jürgen Rohrwild
"Five Tone"

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchen    
analog
Stammgast



Geschlecht:

Anmeldungsdatum: 02.01.2003
Beiträge: 1269
Wohnort: Jever


blank.gif

BeitragVerfasst am: So Jan 12, 2003 7:28 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Jürgen,

ich kann mich irgendwie erinnern, dass Manfred Z. bei seiner Focal Desire eine schöne Front aus getöntem Plexiglas "gezaubert" hat. Allerdings waren die Tiefmitteltöner bei der Desire rund und nicht eckig, was das Schneiden natürlich vereinfacht.
Moosgummi wäre eine Alternative (6mm), finde ich allerdings optisch nicht so ansprechend.
Vielleicht gibt es ja noch ein Foto von der Desire?

Ciao Jan

P.S. "Klang und Ton" hatten eine Focal Grandeur mit Moosgummifront. Bei Interesse hätte ich noch ein Foto davon, müsste ich nur einscannen.

HiddenBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht senden    
Joachim Lang

Stammgast





Anmeldungsdatum: 07.01.2003
Beiträge: 515
Wohnort: Neuseeland


newzealand.gif

BeitragVerfasst am: Mo Jan 13, 2003 7:58 am    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

tja die gretchenfrage...
Rein theoretisch sollte diese frage schon laengst abgehandelt sein, praktisch sieht es anders aus.
Was dieser moosgummi genau soll weiss ich auch nicht (vielleicht ist das wie mit dem 'Spinat und Eisengehalt oder den legendaeren Eierkartons)
Ich seh ja noch ein, dass es bei einem hochtoener weniger reflektiert (bei allerhoechsten frequenz heisst das) aber im mittel und tieftonbereich! das soll mir mal einer vernuenftig erklaeren.


Es gibt da seit den 50iger jahren einen interessanten artikel in der "audio engineering society" (das ist uebrigens eine der besten veroeffentlichungen schlechthin, da stimmt alles und ist wissenschaftlich fundiert), der zeigt recht schoen die verschiedenen gehausebauformen (rund, quadratisch , rechteckig, mehreckig, abgerundete ecken) und den resultierenden frequenzgang. Das kann schon recht drastisch werden (quadratisch und rund sind die schlimmsten) mit mehreren dB welligkeit im frequenzgang! DAs hat uebrigens das buch "LS dichtung und wahrheit" kopiert und schmaechlich ohne referenz abgedruckt! (von dem buch rate ich sowieso ab). Zumindest kann man es sich da ansehen. Ich habe den artikel uebrigens auch kopiert und in meine diplomarbeit eingefuegt (allerdings mit richtiger referenz) und koennte es theoretisch mal fuer alle zugaenglich machen, bin aber gerade nicht an meinem wohnort und habe deshalb keinen zugang, vielleicht im Februar mal.

Ganz kurz meine ansicht:
nimm das mosaic, das sieht gut aus.

Ansonsten sind abegrundete ecken und versenkte chassis immer besser, das sieht man deutlich am frequenzschrieb. Jede kannte gibt dir ein reflexion und damit phasenausloeschung, also, weniger kanten weniger wellen.
Ob das so furchtbar hoerbar ist muss jeder selber entscheiden, wie so oft.

Ganz allgemein moecht ich noch anfuegen, sich erst mal um das wesentliche zu kuemmern before man mit kleinigkeiten rummacht>
1. chassisauswahl
2. frequenzweiche
3. gehauesegroesse und bauform
4. reflexkanal
5. bedaempfung (wolle)
6. frequenzweichenbauteile
etc
Ich sehe die oberen 3 punkte scheinst du ja schon gut gewaehlt zu haben

_________________
www.KeaAudio.com

HiddenBenutzer-Profile anzeigenWebsite dieses Benutzers besuchen    
Gast











BeitragVerfasst am: Mo Jan 13, 2003 8:28 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@Joachim:

das waren auch so meine Gedanken...

mal sehen, ob ich das mit dem Mosaik bei meiner Frau durchbring wink

Die Ecken sind natürlich abgerundet...!

Ach ja:
Ich hab mal an meiner guten alten Regensburger FH einen Prof. namens Manfred Zollner in Akustik gehabt,
der hat auch ein Buch über Elektroakustik http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3540646655/qid=1042485305/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/302-1302013-3145609 veröffentlicht.

Aber ich schweife ab...


Wir haben dort mal im Akustiklabor einen netten Versuch gemacht:

Ab in den "Schalltoten"- Raum (Schalltot war er natürlich nicht, aber sehr gut bedämpft),
dann jeder seine Lieblingsbox mitgebracht (meins waren damals K&T Kef-Sat 27 mit der CS 1 Bestückung im 6l Bassreflexgehäuse
@warlock alias Jürgen H.: tut man sowas mit den kleinen...*gg*)
und rosa Rauschen drauf.

Fazit:

Abhängig von Anordnung der LS auf der Schallwand und der Form der
Schallwand war das Rauschen in einem großen Bereich vor und neben der
Box homogen (nur geringe, hörbare Tonhöhenschwankungen im Rauschen) wie z.B. bei meiner sehr kompakten Kef oder sie waren
seeeehhhhr groß, wie bei der Stand-Pyramide mit "Baumarkt-Chassis" eines Kommilitonen.

In diesem Sinne!

Gruß aus Abensberg (genau, da wo der Spargel herkommt)

Jürgen Rohrwild
"FiveTone"[/url]

Online    
qnorx
neu hier ;)





Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 2



BeitragVerfasst am: Sa Feb 28, 2004 4:22 am    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Joachim Lang » hat folgendes geschrieben:

Es gibt da seit den 50iger jahren einen interessanten artikel in der "audio engineering society" (das ist uebrigens eine der besten veroeffentlichungen schlechthin, da stimmt alles und ist wissenschaftlich fundiert), der zeigt recht schoen die verschiedenen gehausebauformen (rund, quadratisch , rechteckig, mehreckig, abgerundete ecken) und den resultierenden frequenzgang. Das kann schon recht drastisch werden (quadratisch und rund sind die schlimmsten) mit mehreren dB welligkeit im frequenzgang! DAs hat uebrigens das buch "LS dichtung und wahrheit" kopiert und schmaechlich ohne referenz abgedruckt! (von dem buch rate ich sowieso ab). Zumindest kann man es sich da ansehen. Ich habe den artikel uebrigens auch kopiert und in meine diplomarbeit eingefuegt (allerdings mit richtiger referenz) und koennte es theoretisch mal fuer alle zugaenglich machen, bin aber gerade nicht an meinem wohnort und habe deshalb keinen zugang, vielleicht im Februar mal.


Hallo Joachim

der erwähnte Artikel würde mich sehr interessieren. Hast Du diesen per Zufall in digitaler Form, sodass Du ihn mir per Email senden könntest?

Herzlicher Gruss
Frank

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht senden    
M
Site Admin



Geschlecht:

Anmeldungsdatum: 26.12.2002
Beiträge: 6714
Wohnort: Heidelberg


blank.gif

BeitragVerfasst am: Sa Feb 28, 2004 11:56 am    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

das sind Grundlagen! Die Wirkung einer Schallwand ist von der Frequenz abhängig und dem Abstrahlverhalten des Treibers.
Strahlt er besonders breit ab und ist die Wellenlänge kürzer als die Umgebungsgeometrie/Form, macht das was aus!

also kann man das auch nicht verallgemeinern, von wegen die schmale box ist IMMER besser.... bei meinem Bändchentreber MUSS ich eine breite Sxhallwand vor setzen, damit es überhaupt funktioniert.
Ich scan mal inden nächsten tagen was zum lesen ein...

Das, was mit der AES gemeint ist, wird zu kompliziert für euch, es sein denn, ihr seid Physiker! Schmökert mal, dann wisst ihr schnell, was ich meine:
www.aes.org

HiddenBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenICQ-Nummer    
qnorx
neu hier ;)





Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 2



BeitragVerfasst am: Sa Feb 28, 2004 2:13 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
das sind Grundlagen! Die Wirkung einer Schallwand ist von der Frequenz abhängig und dem Abstrahlverhalten des Treibers.
Strahlt er besonders breit ab und ist die Wellenlänge kürzer als die Umgebungsgeometrie/Form, macht das was aus!


Mein Verständnis dieses Themenkomplexes (mit Stand heutigem Wissen...) ist: Weder ist eine breite Schallwand optimal, noch ist es eine schmale. Das Problem: Reflexionen. Bei Frequenzen die im Verhältnis zur Schallwand kleinere Wellenlänge besitzen, entstehen frühe Reflexionen an der Schallwand. Diese sind unerwünscht. Auf der anderen Seite, biegen sich die Schallwellen, welche im Verhältnis zur Schallwand länger sind, um den Lautsprecher herum und erzeugen Reflexionen an den Wänden. Diese sind dann kritisch, wenn der Lautsprecher zu nahe an der Wand steht, sodass der zeitliche Abstand zwischen erster, direkter, Wellenfront und der ersten Reflexion über die Wand an der Hörposition, also wenn dieser zeitliche Abstand kleiner als ca 2ms sind. Warum? Weil die erste 1.2 bis 2.5ms vom menschlichen Ohr, oder besser vom entsprechenden Teilbereich des Hirns zur Analyse der Ortung verwendet wird. Treffen in diesem Zeitraum bereits Reflexionen ein, wird die Ortung und damit das räumliche Hören (Staging) verfälscht.
Das heisst, generell und Handgelenk mal Pi, hohe Frequenzen verlangen eher nach einer schmalen Schallwand, tiefe eher nach einer breiten. Und wie MZ bereits schrieb, je stärker das Rundstrahlverhalten eines Chassis, desto kritischer. Breites, gleichmässiges Rundstrahlverhalten hat also auch so seine Nachteile, ein fokussiertes Chassis kennt tendenziell weniger Probleme mit Schallwandreflexionen (nur weniger, nicht keine!).

Für mich stellt sich daher nicht die Frage ob breite oder schmale Schallwand, sondern vielmehr wie diese beschaffen sein kann, soll, muss damit die entstehenden Probleme gemidlert werden können. Da geht's für mich dann so um Themen wie Schallwandkanten (abgerundet, Phase, ...), gebogene Schallwand oder auch Oberflächenbeschaffenheit der Schallwand (wonach übrignes im Titel gefragt wird).

Eine Bemerkung noch: ich nehme an, MZ, Du sagst Dein Bändchen brauche eine breite Schallwand um zu funktionieren, weil es sich um ein Dipol handelt. Oder gibt es da noch andere Gründe?

Was sind denn Eure Erfahrungen bezgl. Reflexionen, wie begegnet ihr diesen denn? Wie fertigt ihr die Schallwand (mir ist klar, es gibt keine Patentrezepte, aber vielleicht kleine Tuningmassnahmen)?

Herzlicher Gruss
Frank

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht senden    
M
Site Admin



Geschlecht:

Anmeldungsdatum: 26.12.2002
Beiträge: 6714
Wohnort: Heidelberg


blank.gif

BeitragVerfasst am: Sa Feb 28, 2004 3:27 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

wenn du ganz hinguggst siehst du bei der REFERENCE, die Schallwand ist gebogen. In der Mitte, wo das Bändchen sitzt, ca 4cm dick, am Rand knapp 1cm, die Oberfläche ist aus dem VOLLEN abgehobelt.. wink
und Dipol ja, und untere Grenzfrequenz sollte ca 200Hz sein.

Die Oberflächenbeschaffenheit ist dann relevant, wenn ich eben KEINE Reflektionen haben will, also beim Hochtöner, denn es entstehen ja sonst Interferenzen. Je tiefer die Frequenz desto machtloser ist man, und umso mehr macht die unmittelbare Umgebung was aus.
Beim FOCAL Hochtöner ist eine Filzauflage sinnvoll, weggen extzrem breiter Abstrahlung und glattem Flansch. Beim SCANPEAK 2010 HT war die gesamte Front schon mit eingesetztem Moosgummi .
Leider muss man im LS Bau immer Kompromisse machen. Ein erfahrener Entwickler weiss aber wieviele, und welche er machen kann, um dem Produkt die maximale Performance fürs Geld zu verschaffen.

Das jeder Treiber eine andere Abstrahlung besitzt, istz das pures "trial and error", anders gehts nicht. Wenn man nicht an den Zufallstreffer glaubt, heisst das 10 Jahre lang mindestens 500 verschiedene Boxen zu bauen und alle Erkenntisse abzuspeichern, um Schritt für Schritt vorwärts zu kommen.
Der Faktor Glück ist dabei auch nicht zu unterschätzen..
und man braucht noch Kontakt mit anderen Entwicklern, um schneller Ergebnisse auf Wiederholbarkeit zu verifizieren.

Ein gerichtete Abtrahlung ist zB ganz ungünstig, und eben nicht besonders gut für Räumlichkeit, wie viele sagen, denn das gilt dann für ein akustisches Fenster von max 0,5qm
sowas kann ich nur am Mischpult gebrauchen, weil mir sonst die Pultreflektionen die totale Sauerei einbringen.
in mehrere Artikeln hier plädiere ich für meine LS auch eine eher überdämpfte Abhörsituation, denn ich arbeite für ein grosses Abstrahlverhalten!
Dabi kann man schallwand reflektionen vernacjlässigen, den diese beieinflussen das ergebniss nicht SOOO stark, das ich dem Phänomen eine grosse Bedeutung beimesse.
interessant sind gebogene wände für misch erher aus Design gründen, seit jahren spiel ich mit dem gedanken einen Schallwandbausatz zu machen, mit dyn. Wandlern aber als Dipol in den Mitten.

HiddenBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenICQ-Nummer    
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:      
Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen


 Gehe zu:   



Berechtigungen anzeigen


     AUDIO-VIDEO FORUM: High-End Audio Lautsprecherselbstbau & Home-Cinema     
Powered by Orion based on phpBB © 2007 phpBB Group
c3s Theme © Zarron Media
Converted by U.K. Forumimages
Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde



[ Page generation time: 0.1143s (PHP: 55% - SQL: 45%) | SQL queries: 20 | GZIP enabled | Debug on ]